Freitag, 11. Juli 2008

wandervormittag mit behördenweg in kagran

ziel dieses vorhabens war es, einen neuen reisepass zu beantragen, da ich draufgekommen bin, dass man fürs fliegen auch innerhalb der schengengrenzen einen solchen braucht und meiner schon zwei jahre abgelaufen ist. nun gut, ich will in den nächsten paar wochen zwei flugreisen machen, also musste ich die krot wohl fressen.

kagran ist ein teil meines wohnbezirkes, dessen zentrum wohl die gleichnahmige u-bahn-station ist. zwischen der u-bahbstation. außerdem befindet sich in kagran das für mich zuständige amtshaus. zwischen amtshaus und u-bahn befindet sich wiens größtes einkaufszentrum, das dz - in folge der einfachheit und nicht der werbung wegen auch so genannt. also klein queerbeet fährt, bepackt mit ca. 10 büchern, weil sich hinterm amtshaus eine städtische bücherei befindet, zur u-bahnseite vom dz, weil es galt, passfotos zu machen. nach einigem herumwandern entdecke ich einen fotoshop - 17 euro für passbilder. klein queerbeet trabt weiter, findet einen automat,
wo 4 passfotos 6 euro kosten. da diese automaten aber kein geld wechseln und geschäfte sowie der infoschalter das heutzutage auch nicht nehr tun und ich bei der bank weder anstehen noch gebühren zahhlen wollte, bin ich mit meiner beladung durch das halbe dz zurück zu einem supermarkt und habe eine kleinigkeit gekauft, um zu 6 euro zu gelangen.
beim fotografieren hatte ich drei versuche und bei allen dreien sagte der automat, die bilder seien nicht eu-konform, aber nicht warum. ich musste mich dann aber für eine der drei varianten entscheiden. mit den bildern, die ausschauen wie verbrecherfotos, weil ich ganz ernst und gerade in die kamera schauen musste, bin ich dann aufs amt und habe eine nummer gezogen. dann kam mir die idee, ich könnte bei der information wegen der bilder fragen. die sehr freundliche dame dort erklärte mir, dass der kopf auf den bildern zu groß sei und ich doch zum bildermacher gehen soll, der sei genauso günstig wie der automat und dort würde ein mensch alles einstellen und kontrollieren. freundlicherweise erklärte sie mir auch noch, wo ich so einen bildermacher finden würde. selbiger befindet sich im dz u-bahnseitig in einem nebenausläufer, in dem ich schon seit jahren nicht mehr war. das hieß, ich schleppte mich und die bücher erneut durchs ganze dz, ließ von einer netten frau unkompliziert um 5,9 euro die bilder machen und holte sie nach einer viertelstunde, in der ich mir enttäuschende ausverkäufe und den anfang eines krimis zu gemüte führte, ab. die schauen zwar auch aus wie verbrecherfotos, aber sie sind normkonform und mein kopf etwas kleiner. somit habe ich 6 euro verschwendet, aber vielleicht sind die automatenfotos nocheinmal zu gebrauchen.
nach einem erneuten marsch durchs dz war ich wieder am amt und habe mir eine neue nummer geholt. ich wurde nach einer weile mit der niedrigeren nummer aufgerufen und war ganz begeistert, wie schnell die abwicklung der prozedur von statten ging und wie nett die beamtin war, die wie ihre kollegin alle klischees über wiener magistratsbedienstete lügen strafte.
nach insgesamt 38 minuten war ich wieder draußen (bin ich froh, dass ich gleich eine nummer gezogen habe!), habe ich meine höhere nummer an eine wartende verschenkt und bin dann endlich die büchereibücher losgeworden.
mit neuen büchern bewaffnet bin ich dann aber mit dem bus am dz vorbei zur u-bahn gefahren.

drückt mir jetzt bitte alle die daumen, dass mein pass pünktlich vor meiner ersten reise eintrifft!

am nachmittag bin ich übrigens nocheinmal durchs ganze dz gelatscht, weil der bus 3 stationen vor der u-bahn, in deren nähe ich verabredet war, ein gebrechen hatte und ich zu fuß weitermusste. *gnarf* - wieder schwer bepackt mit einem riesigen weißen lavendel. mit shopping oder gar einkaufszentren muss mir in nächster zeit niemand mehr kommen. *ächz*

Donnerstag, 10. Juli 2008

7x4

durch meine lange blogabstinenz bin ich erst jetzt draufgekommen, warum ich ende mai so eine mordsmäßige beule hatte - amanleian hat mich mit einem stöckchen getroffen:

1) 4 Jobs i´ve done:
sekretärin
kuverteuse
übersetzerin
nachhilfelehrerin

2) 4 movies I´ve seen
tipping the velvet
die fälscher
help!
mörder ahoi

3) 4 places I´ve been:
tokyo
florenz
helsinki
jerusalem

4) 4 TV- programmes I've watched:
friends
hart aber herzlich
starmania
mord ist ihr hobby

5) 4 favourite foods:
indisch
italienisch
japanisch
österreichisch

6) 4 places I´d rather be:
toskana
kopenhagen
schottland
nordnorwegen

7) 4 next victims:
nachdem das stöckchen doch schon ein bisschen verwittert ist, wer immer noch nicht hat oder nocheinmal will

Sonntag, 6. Juli 2008

elf jahre lang

war ich mit g. mal mehr, mal weniger intensiv, aber doch immer gut befreundet. dann gab's vor ca. 3 jahren mal einen konflikt, warum auch immer und wir haben nichts mehr von einander gehört. funkstille.
ende mai kam ein mail:

ich wohne jetzt auch in deinem heimatbezirk und habe mir gedacht, ich schick dir ein kurzes mail.
würd mich freun, von dir zu hören!


hat sie dann auch. mittlerweile gingen an die 200 mails hin und her und wir haben einander 3x getroffen. gestern gab's new york-fotos und new york-shopping-beute schauen, weil g. vorige woche in new york zu weilen pflegte. und es war einfach ein total netter abend.

liebe g., schön, dass du wieder da bist!

Freitag, 4. Juli 2008

wie andere das machen,

dass sie früh ins bett kommen, weiß ich nicht. mir gelingt das nie. erfreulicherweise kann ich meistens ausschlafen. heute hat es mich so gegen 11 in den garten gezogen, den ich in letzter zeit teils aus wettergründen, teils aufgrund diverser befindlichkeiten, die meine botanischen gelüste lahmgelegt hatten, sträflich vernachlässigt habe. aber heute war ich wirklich produktiv. mein störrisches balkonkisterl habe ich neu bepflanzt, den topfgarten hab ich endlich so auf- und umgestellt, wie ich es schon seit längerem wollte und den gartenaltar hab ich auch aufgebaut - wollt ich auch schon ewig. ein paar handgriffe hier und da und schon ist es zwei. sagenhaft! aber es war sooooo angenehm nach diesem tropentag, nur 25°C, angenehmer wind. ab und zu ein paar blitze und regentropfen, aber das war nicht weiter störend. ein paar igel sind mir begegnet, und ich habe nur in eine nackschnecke gegriffen. sogar die gelsen waren gnädig - fünf stiche in 3 stunden sind moderat. wenn für ein paar tätigkeiten nicht soch ein wenig licht von nöten wäre, könnte ich mich an diese arbeitszeiten gewöhnen.

Donnerstag, 3. Juli 2008

kari bremnes & lila downs in concert

irgendwann anfang voriger woche surfte ich lustlos auf den programmseiten eines fernsehsenders herum, als mich in einem werbeinserat plötzlich ein name ansprang: kari bremnes. beim jazzfest, das den begriff "jazz" offenbar sehr weit fasst, würde sie zum ersten mal in ö auftreten. da ich schon seit ca. 11 jahren eine glühende verehrerin dieser norwegischen sängerin bin (ich hab von ihr tatsächlich hauptsächlich noch von cds überspielte cassetten), war ich natürlich gleich aufgeregt als wie und musste da hin.

am beginn war ich etwas erbost, weil man vom jazzfest aus offenbar nicht nur mir gesagt hatte, dass kartenreservierung nicht nötig sei, weswegen die schlange an der abendkassa (nur eine kassa offen *augen verdreh*) bis weit in den hof des museumsquartiers reichte, was nicht nur meinen geduldsfaden enorm strapazierte, sondern mich bangen ließ, ob ich überhaupt noch eine karte ergattern würde. außerdem gab es dann keine ermäßigungen mehr - an der abendkassa doch nicht! das hat mich schon geärgert.

aber irgendwann war ich dann drinnen in halle e, dem barocken pferdestall, der m.e. ein sehr schöner rahmen für konzerte ist, und so begann es:



und das war nur der auftakt eines eineinhalbstündigen konzerts, in dem kari bremnes, die neben ihrer fabelfabelhaften stimme auch eine enorme ausstrahlung hat (und überhaupt eine hinreißende frau ist, ähm...), sich quer durch ihr oeuvre sang und zu meiner freude auch zwei lieder von den ganz alten alben, die mir halt vertraut sind, darbot. sogar eine ihrer genialen vertonungen von tove ditlevsens wunderbaren gedichten (mit hjerte hamrer og hamrer) von 1991 war zu hören. die witzigen und eloquenten conferencen zwischen den liedern sollen auch nicht unerwähnt bleiben.
ich war jedenfalls hin und weg und gänzlich verzaubert ;-) und zu meinen altersschwachen cassetten haben sich jetzt auch zwei cds gesellt.

wer lieber englisches mag, kann z.b. auch in deses zauberhafte lied von einem früheren album hineinhören:


nach der pause betrat dann die künstlerin, derentwegen der großteil des publikums eigentlich da war, zum ersten mal eine österreichische bühne: lila downs. ihr musikstil hat mit dem von kari bremens überhaupt nichts gemeinsam und erinnert sehr an den soundtrack zum film "frida". virtuos verbidet sie mexikanische folklore mit pop und am rande auch jazzigem, singt tw. englisch, aber hauptsächlich spanisch. ich fand das konzert eine gute mischung aus fröhlichem und ruhigem, aus politischem, liebesliedern und liedern über den alltag. die sängerin ein unglaubliches energiebündel mit einer stimme über scheinbar alle biologisch möglichen öktaven. faszinierend.



ich weiß zwar nicht, was die jazfest-veranstalter gestochen hat, ausgerechnet diese beide künstlerinnen an einem aben zusammenzuspannen, aber nachdem es nun mal mal so war, vergleicht frau natürlich unweigerlich: so sehr mich lila downs mitgerissen hat, muss ich sagen, dass mir die kühle nordische poesie von kari bremnes seelisch oder mentalitätsmäßig näher ist, aber das hat mich natürlich nicht davon abgehalten, beide konzerte in vollen zügen zu genießen.

Theaternachtrag 5: Johann Wolfgang Goethe: Clavigo

schande über mich! wenn nicht eine freundin freikarten gewonnen hätte, hätte ich in dieser saison das volkstheater ganz ausgelassen, obwohl es einige interessante inszenierungen gab, und meine eltern, die ein abo haben, oft recht angetan waren von dem, was sie dort sahen. aber wenn es die günstigen karten nur an der abendkassa gibt, dann hat man halt keinen festen termin und so geht das volkstheater unter…

schade. denn zumindest clavigo war äußerst sehenswert. sehr straight, modern, schnörkellos inszeniert, und auf jeden fall noch goethe. handlung pur und durch die kargheit doch sehr psychologisch. so mag ich das.

Theaternachtrag 4: William Shakespeare: Die Rosenkriege

so viel vorweg: das beste an diesem theaterabend war, dass er auslöser für einiges nachlesen war. ein bisschen aufpolierung der allgemeinbildung schadet nie. in diesem sinne: das sind die rosenkriege historisch, shakespeare handelt sie in den drei teilen von heinrich VI und in könig richerd III ab (york-tetralogie) das burgtheater macht aus den 4 jeweils abendfüllenden dramen einen einzigen theaterabend, der entsprechend verwirrend ist. bei richard III hab ich mich schließlich ausgekannt (so halbwegs), aber bei den drei heinrichen wurde alles gestrichen, was nicht unmittelbar zur ermordung einer figur führt. intrige - mord -intrige - mord usw. - monoton und einschläfernd - von größtenteils recht ähnlich benamsten personen. zur allgemeinen verwirrung spielen fast alle schauspielerInnen (an der besetzung gibt es nichts zu nörgeln) mehrere rollen, so dass man kaum noch weiß, ob das schon wieder wer neuer ist oder eh noch der alte charakter.

kurz zusammengfasst: die ersten 7 stunden waren öd, langweilig und fad, und ich hab nur deswegen nicht friedlich vor mich hingeschnarcht, weil auf der spärlich besetzten galerie mit anarchischer verve gegen alle theaterussancen verstoßen und weithin geplauscht und gepicknickt wurde, so auch von mir und meiner begleitung. außerdem entspannen sich auch debatten darüber, wer da jetzt wohl ermordet worden sei und wie welcher charakter zu den anderen in beziehung steht.
aber die letzten 15 minuten und besonders das finale waren fulminant, dagegen ist nichts zu sagen. wirklich großartig.
und den letzten bus habe ich dann auch noch erwischt ;-)

Theaternachtrag 3: René Pollesch: Das purpurne Muttermal

wirklich aufgefallen ist mir dieses stück bei der letzten verleihung des nestroy-theaterpreises. ich fand die arbeitsweise von pollesch sehr spannend, das stück, d.h. den text mit den darstellerInnen zu erarbeiten, nur rahmen vorzugeben. sophie rois, die ich sehr schätze und die in ö sonst eh nicht zu sehen ist, spielt auch mit, also schnell das wichtelmädchen, meine getreulichste theaterbegleiterin, überzeugt und los… bevor das stück begann, meinte meine begleiterin, es sei so peinlich, dass sie immer so unvorbereitet ins theater ginge. ihre familie habe gefragt, worum es denn in dem stück ginge, das sie an diesem abend sehen werde und habe keine antwort gehabt. außer erinnerungsfragmenten an das konzept – die nestroy-gala war im herbst, im theater waren wir im mai -, konnte ich auch nichts erhellendes beitragen.
das stück begann, war stellenweise sehr witzig. man hatte ständig den eindruck, es würde eine menge persilfiert, v.a. die film- und theaterbranche. durchaus aufregend war, dass nicht nur auf der bühne, sondern auch hinter den kulissen gespielt wurde, was gefilmt und auf der bühne via leinwand gezeigt wurde. nach 1,5 stunden war es vorbei, und wir waren vergnügt. beim verlassen des theaters meinte das wichtelmädchen: „also wenn mich jetzt wer fragt, worum es gegangen ist, kann ich das noch weniger sagen als vorher.“ – dem ist nichts hinzuzufügen.

Mittwoch, 2. Juli 2008

politisches zwischendurch

die atv-nachrichten stoßen bei mir normalerweise nicht auf sympathie, weil sie mir zu boulevardesk in ihrer themenwahl sind, aber heute konnte ich nicht umhin, sie sehr treffend zu finden, als sie ihre berichterstattung über die regierungsbefindlichkeiten (von politik kann keine rede sein) mit der kennmelodie vom fernsehkasperl untermalten. mehr kann man dazu nicht sagen.

Theaternachtrag 2: Alfred Dorfer: Fremd

alfred dorfer, neben lukas resetarits und thomas maurer mein lieblingskabarettist, gastierte im akademietheater, das interessanterweise für den abend die kartenpreise reduzierte, aber auch für mehr als 3 euro wäre ich begeistert dabei gewesen. „fremd“ ist meines erachtens nicht dorfers bestes programm und ich habe ihn ob zahlreicher anspielungen auf den großen nachbarn ein wenig im verdacht, dass „fremd“ eigentlich zur eroberung des deutschen marktes gedacht ist, weswegen ich ihm das recycling einiger älterer pointen großmütig vergebe. schließlich ist das, was da wiederaufgenommen wird, nicht das übelste. und wenn dorfer auch nicht sein bestes programm spielt, dann spielt er immer noch ein sensationell gutes programm, das ich nur wärmstens weiterempfehlen kann. sätze wie „nicht erreichtes zählt, sondern erzähltes reicht“ oder die pauseneinleitung, nachdem auf einer leinwand einiges an bildmaterial zu sehen war, „wenn es von allem und jedem ein Bild gibt, dann hat die vorstellung pause“ klingen noch sehr lange nach.

Theaternachtrag 1: Gehasste Geliebte

gehasste geliebte - briefe zwischen arthur schnitzler und adele sandrock gelesen von elisabeth orth und peter simonischek. eine lesung eines geistreichen briefwechsels, witzig inszeniert, dargeboten von zweien meiner schauspiellieblinge. was will ich mehr?
und eines feministisches lächelns konnte ich mich auch nicht erweheren, wenn der große schnitzler sich selbst entlarvt, wenn er seine adele immer ein wenig machogönnerhaft als dummes mädel abkanzelt, wobei sie durch ihre texte völlig kommentarlos beweist, dass sie ihm an geist und (sprach-)witz um nichts nachsteht.

Freitag, 18. April 2008

Matrix im Musa

nachdem liebsteste und ich am vormittag hochkant aus dem modepalast im muqua rausgeworfen worden waren, weil wir zu früh dran waren - wer kommt schon auf die idee, dass eine ausstellung erst um 12 uhr aufmacht *augen verdreh* - und so nur den museumsshop entern konnten, der durchwegs charme hat, waren wir am nachmittag erfolgreicher. da waren wir in der ausstellung matrix. geschlechter, verhältnisse, revisionen im musa. medienberichte hatten einiges versprochen, entsprechend gespannt war ich auch. nur muss beim musa immer bedacht werden, dass es nur arbeiten aus der eigenen sammlung zeigt. dementsprechend waren nicht die internationalen highlights zu sehen, die es zum thema gibt, sondern es gab einen österreich- bzw. wien-schwerpunkt, was ja auch recht interessant ist, v.a. bei den ganz neuen arbeiten. an "großen" namen wurde mit elke krystufek (imho schwaches werk), VALIE EXPORT (die altbekannte genitalpanik) und edgar honetschläger (eine nach meinem geschmack nicht unwitzige fotoserie) und friedl kubelka, deren ausgestellte arbeit mich sehr angesprochen hat, geworben. interessanter fand ich jedoch generell die (zumindest mir) nicht bekannten künstlerInnen. besonders die werke von ulrike müller, katrina daschner, magda tothova und einem männlichen künstler, dessen namen mir entfallen ist. leider habe ich nur die bildgeschichte von katrina daschner, "after she disappeared into all these playgrounds", im netz gefunden. der link führt auf die hp der künstlerin. dort weiterklicken: work/foto/1996-99/3-7.
sehr faszinierend fand ich auch den film, der nur die hinterteile von menschen zeigt, die auf einer wiener einkaufsstraße gehen. der name dieser künstlerin ist mir auch entfallen.

aus queer-perspektive am interessantesten war wohl die arbeit von hans a. scheirl, in der er sich als drag king bzw. ftm persönlich in einer tradition verortet. sonst gab es noch fotoarbeiten, die ein wenig mit geschlechterrollen spielen, aber eher traditionell sind.

resümee: nicht die umwerfendste ausstellung, aber kurz mal vorbeischauen lohnt sich durchaus.

Montag, 14. April 2008

meine spleens queerbeet

obwohl kurzsichtig und patschert, habe ich wieder ein stöckchen gefangen:

1. Setze einen Link zu der Person, welche dir das Stöckchen zugeworfen hat.

Endlosfaden heißt die frechdäxin

2. Erwähne die dazugehörigen Regeln in deinem Blog.

Häh? Na, Fragen beantworten

mehr fällt mir dazu auch nicht ein. jede soll betragen, was sie so hat *gg*

3. Erzähle von dir 6 unwichtige Dinge/Gewohnheiten/Macken.

nur 6? das ist ja direkt gnädig...

1. ich lebe zwar in einer art häuslichem dauerchaos, aber ich habe es gerne, wenn meine gewürze alphabetisch geordnet sind.

2. ich bin sehr schnell für alles mögliche zu interessieren und fange alles mit elan an, mache aber selten etwas fertig (vom studium über halb gelesene bücher bis zu basteleien). und ich tüftle gerne perfekte, lückenlose ordnungsysteme aus und lege für alles elaborierte listen an, nutze diese dann aber praktisch nie.

3. ich bin sehr harsch und ungnädig, wenn ich in einem öffi einen sitzplatz will (meistens fahr ich aber auch lang), wenn mich jemand vor 12 uhr mittags anruft (selbst schuld!) und gegenüber hundebesitzerInnen, wenn ihre viebeinigen lieblinge mich anschnuppern, abschlecken o.ä. (ich kann diese tölen nun mal nicht leiden, auch nicht die kleinen, die angeblich süß sind).

4. ich hab gelegentlich (manche würden das jetzt als euphemismus bewerten) die tendenz zu dozieren, gerne mit dem auftakt "dazu hab ich neulich im radio gehört, dass...".

5. sobald etwas meine aufmerksamkeit nicht völlig fesselt bzw. sobald ich irgendwelche entspannungsübungen á la yoga nidra oder autogenes training machen soll/möchte, schlafe ich üblicherweise sofort tief und fest ein, egal, wo ich bin.

6. ich steh wahnsinnig auf weihnachtsdeko, v.a. wenn sie urkitschig glitzert und leuchtet (nur engel mag ich nicht und weihnachtsmänner nur in ausnahmefällen) oder skandinavisch ist (ein hoch auf all die geflochtenen julehjerter!) und ich habe eine kleine dänische fahne im fenster stehen, auch wenn ich oder gerade weil ich den skandinavischen fahnenkult eigentlich recht befremdlich finde.

4. Gib das Stöckchen am Ende deiner Antworten an 6 Leute durch Verlinkung weiter.

also,

esme
anja
elfenzauber
wurzelfrau
ryuu &
spinnerin

lasst mal eure eigentümlichkeiten lesen!

Motortown

letztens war ich zur abwechslung mal wieder im theater. ;-) und zwar in meinem lieblingshaus, dem akademietheater, um mir simon stephens' motortown anzusehen. die handlung ist schnell zusammengefasst: ein mann kommt aus dme krieg nach hause, wird mit dem leben nicht fertig und seine umwelt nicht mit ihm. das ganze evoziert brutale gewalt und natürlich wird gleich einmal eine frau umgebracht. hurra.
nach knapp zwei stunden ist das ganze dann vorbei. hurra!
ich geb' zu, das ganze stück über mit dem schlaf gekämpft zu haben, weswegen ich vermutlich nicht alle feinheiten, so es welche gab, mitbekommen habe. aber die darstellung von roher gewalt auf der bühne habe ich schon soooo oft gesehen und das auch in stücken, die noch anderes zu bieten hatten. psychologische einblicke, (schwarzen) humor, irgendeine sich entwickelnde handlung, whatever. vielleicht liegt's auch an der inszenierung von andrea breth, deren interviews ich immer gerne höre, deren inszenierungen mir aber bisher nie gefallen haben. aber diesmal ist mir die inszenierung als solche eigentlich gar nicht aufgefallen, weder positiv noch negativ. etwas verklärt denke ich da z.b. an den leutnant von inishmore zurück, wo es um terrorismus ging, viel brutalität gezeigt wurde, und wo es dennoch eine menge humor gab, was für mich die grundthematik noch drastischer macht, als wenn es nur um die schiere gewalt geht. so sehr es mich beutelt, wenn ich das schreibe, aber einfach hindreschen und herumbrüllen ist irgendwie fad.

wenn ich das stück schon eher schwach fand, die darstellenden fand ich sehr gut, allen voran natürlich nicholas ofczarek in der hauptrolle, auch wenn er einen für mich etwas befremdlichen akzent pflegte, so dass meine begleiterin, die ihn ihn nicht kannte, arglos dachte, er käme aus dem höchsten deutschen norden. ofczarek hatte aber wenigstens gelegenheit als schauspieler zu agieren und trotz des eindimensionalen charakters seiner figur etwas zu zeigen (mir fällt grad keine gute formulierung ein), während die rollen der anderen - und immerhin haben größen wie andrea clausen, johanna wokalek oder udo samel mitgespielt - nicht viel boten.

Martin Schnur. Schein

die werke des steirischen künstlers martin schnur habe ich voriges jahr auf der viennafair kennengelernt und war recht ratlos, was ich davon halten soll. was wir zu sehen bekamen, waren gemälde, von wäldern, in denen irgendwo als bild im bild bilder von reglos in andersgestaltiger botanik liegenden frauen zu sehen waren. eigentlich haben mir die bilder gefallen, die lichtstimmung verzaubert, die virtuse maltechnik den atem geraubt, andererseits schluckt die feministin ob der leblos hingegossenen frauen und murmelt etwas von "bitte nicht schon wieder" und denkt an die romantik mit ihren zur inspiration der künstler in fragiler schönheit dahingeschiedenen femmes fragiles.

heuer gab es jedenfalls im augarten contemporary eine schnur-personale, die mir -zugegeben - entgangen wäre, hätte liebsteste nicht freikarten samt führung gewonnen und mich hingeschleift. dabei wurde ich nicht nur das sexismus-unbehagen des vorjahres los, sondern bin ganz begeister wieder von dannen gezogen. mir hat wahnsinnig gut gefallen, wie der künstler scheinbar harmonische bilder malt, die wirklich schön anzuschauen sind, bis man genauer hinschaut und durch die wahl des bildausschnittes und/oder der komposition seines bild-im-bild-verfahrens aufgerüttelt bis verstört wird. außerdem sind seine licht- und schattenspiele einfach großartig. bzw. meine ich, seine art zu sehen zu nachvollziehen zu können. am oben angegebenen link sind, wenn auch etwas umständlich anzuklicken, einige bilder zu sehen. im original wirken sie zwar eindrucksvoller, aber anschauen lohnt sich auch so.

Donnerstag, 3. April 2008

über eine stunde

hat es heute gedauert, bis ich bei einer augenärztin, bei der ich einen termin vereinbaren wollte, telefonisch überhaupt durchgekommen bin. dann war ich erstmal in der warteschleife. 22 minuten und 50 sekunden, dann habe ich aufgelegt und bin persönlich hingegangen, weil die ordination eh am weg zum von mir angepeilten supermarkt liegt. immerhin hab ich einen termin für mitte mai abgestaubt, konnte es mir aber nicht verkneifen, die sprechstundenhilfe zu fragen, ob ev. das telefon gestört sei. sie erzählte mir, sie habe den hörer neben den apparat gelegt, weil sie am ordinationshandy telefoniert hat und ihr das geläute auf die nerven gegangen ist. *gnarf*

Mittwoch, 2. April 2008

Der Gott des Gemetzels

der gott des gemetzels ist das neueste stück der französischen dramatikerin yasmina reza, und nachdem ich von den beiden anderen ihrer stücke, die ich gesehen habe, dreimal leben und "kunst" (2x gesehen) so unglaublich begeistert war, war ich natürlich extrem gespannt darauf. und nicht nur ich, denn liebsteste hielt mich schon mitte februar nachdrücklich dazu an, karten für ganz knapp nach der premiere, also gestern, zu organisieren. in der bühne habe ich in einem recht netten artikel über das stück gelesen, dass der gott des gemetzels an 60 deutschen bühnen gespielt wird/ wurde. das finde ich beachtlich.

in dem stück geht es darum, dass zwei ehepaare einander treffen um darüber zu diskutieren, dass der sohn des einen paares dem sohn des anderen zwei zähne ausgeschlagen hat. das ist aber nur die rahmenhandlung. es geht um die kommunikation und das verhältnis der paare miteinander und untereinander. da gibt es falsche höflichkeit, versteckte und offene animositäten und aggressionen, wechselnde allianzen. ein bisschen wer hat angst vor virginia woolf á la reza.

das ganze ist meiner meinung nach sehr aus dem leben gegriffen, wiewohl manchmal durchaus ein wenig ins groteske überezeichnet und mir viel sarkastischer ironie gwürzt. jaaaa, es handelt sich um eine komödie mit französischer leichtigkeit. gelacht habe ich viel. die vier darstellerInnen, christiane von poelnitz, maria happel, joachim meyerhoff und roland koch waren alle grandios, aber meyerhoff fand ich am besten. die drei erstgenannten sind ohnehin lieblinge von mir, während ich roland koch zwar auch schon gesehen, aber mir nicht wirklich gemerkt habe, schon gar nicht den namen. das hat sich jetzt geändert. noch nie hab ich jemand so virtuos speiben gesehen wie von poelnitz.

wenn jemand schon ein reza-stück gesehen hat, wird er oder sie sich jetzt denken, "was ist da jetzt neues dran?" und das ist auch ein bisschen das problem des ganzen. ein tolles stück, ohne frage, und ich empfehle es gerne allseits. aber es ist eben nicht "kunst", eher ein abklatsch vom original, wenn auch kein müder. irgendwie fehlt der fokus, der psychologische tiefgang und letztlich auch die schlusspointe. der gott des gemetzels endet irgendwie abrupt im nichts. auch eine aussage, aber nicht das, was die autorin in "kunst" vermochte.

Queerbeets bunte Blüten

Life is not a problem to be solved but a mystery to be lived.


wm51

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Amanleian (Gast) - 6. Aug, 01:07

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