das einzige, woran man noch glauben kann, ist der deutsche schlager
shakespeare müsste schon sehr vorausschauend gewesen sein, hätte er diese zeile in sein maß für maß geschrieben. ganz generell sollte das burgtheater seine aufführung dieses stücks eher als "nach shakespeare" bewerben, weil vom ursprungstext fast nur noch grundzüge der handlung übrig geblieben sind. aber die modernisierung ist rundherum gelungen. der "neue" text ist sehr stimmig und bringt das stück in die gegenwart, ohne künstlich aufgesetzt zu wirken und ohne die handlung an sich zu verändern. im vordergrund steht die sogenannte "niedere" handlung im rotlichtmilieu, die dank großartiger schauspielerischer leistungen (regina fritsch und nicholas ofczarek grandios wie immer, aber auch alle anderen wirklich toll), die wirklich komisch gestaltet ist, aber trotzdem nicht nur "verklamaukt" wird, sondern ohne zeigefinger sozialkritisch dargestellt wird, was meiner erinnerung nach durchaus im sinne des stücks ist. sie "hohe" handlung ist sehr stark reduziert, und auch ein paar themen, die shakespeare anspricht, sind weggelassen. ich verstehe zwar nicht ganz, warum, aber die aufführung ist in sich sehr stimmig, gelungen modernisiert, von karin beier sehr gut und gefinkelt inszeniert, ohne die regiearbeit in den vordergrund zu stellen und trotzdem ist vom guten alten william noch etwas übrig geblieben.
subjektiv vielleicht der wichtigste gradmesser: ich bin in über drei stunden nicht eingeschlafen. das sit mir z.b. bei könig lear vorige woche nicht gelungen, obwohl der auch nicht schlecht war.
im gesamten kann ich sagen, dass "maß für maß" von den aufführungen an der burg, die ich in dieser saison gesehen habe, die erste ist, die mich wirklich begeistert hat.
subjektiv vielleicht der wichtigste gradmesser: ich bin in über drei stunden nicht eingeschlafen. das sit mir z.b. bei könig lear vorige woche nicht gelungen, obwohl der auch nicht schlecht war.
im gesamten kann ich sagen, dass "maß für maß" von den aufführungen an der burg, die ich in dieser saison gesehen habe, die erste ist, die mich wirklich begeistert hat.
queerbeet - 27. Feb, 22:27
Shakespeare und sein Theater
Liebe Grüße
Anja